DIGITAL GUIDE.
Wissensratgeber für digital-affine Unternehmer.

Unternehmer:innen brauchen ein Grundverständnis für Digitalisierung.


Kunden recherchieren mittlerweile vermehrt online über Produkte, der globale Marktplatz verlegt sich nicht erst seit der Pandemie überwiegend ins Internet. Alles was legal online gekauft werden kann und versandfähig ist, muss mittlerweile auch von Produzenten und Händlern in Webshops angeboten werden. Die Spanne reicht von Klassikern wie Bekleidung, Hardware, Haushalts- und Hygieneartikeln bis zu Lebensmitteln, die innerhalb und über die Grenzen Europas disponiert werden müssen. Der Wettbewerb ist intensiv, die Bequemlichkeit bei den Käufern setzt Produzenten und Verkäufer dabei gleichzeitig unter Druck. Zeitdruck. Kostendruck. Druck bei der Servicequalität und beim suchen, finden und halten qualifizierter Mitarbeiter.

Die Digitialisierungspflicht macht auch vor Handwerk, Gewerbe und Dienstleistern nicht Halt. Auch wenn man die Leistung von z.B. Friseuren, Masseuren, Installateuren, Dachdeckern, Schlossern oder Tapezierern an sich nicht virtualisieren kann. Diese Branchen können sich jedenfalls für Verwaltungs-, Kommunikations- und Vertriebstätigkeiten digitale Technologien zu Nutze machen, um zeit- und ressourcenschonend zu wirtschaften.


  • Welche Technologien eignen sich, um Geschäftsprozesse zu digitalisieren?

    Es gibt viele Technologien, die dabei helfen können Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Die wichtigsten sollte man aber kennen und die Anwendungsbereiche verstehen:

    • Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme: Ermöglichen einem Unternehmen, alle seine Geschäftsprozesse in einer einzigen Anwendung zu verwalten. Und zwar von der Finanzverwaltung bis hin zu Produktions- und Lieferkettenprozessen.
    • Customer Relationship Management (CRM) Systeme: Helfen Unternehmen, ihre Beziehungen zu Kunden zu verwalten und zu verbessern. Sie sammeln Informationen über Kunden und analysieren ihr Verhalten.
    • Dokumentenmanagement (DMS) Systeme: Unterstützen Unternehmen dabei, ihre Dokumente zu verwalten, zu speichern und über Teams und Abteilungen hinweg zu teilen.
    • Business Process Management (BPM) Software: Hiermit werden Geschäftsprozesse automatisiert und optimiert, indem Workflows und Regeln festlegt werden.
    • Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (ML) Technologien: Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse durch automatisierte Entscheidungen und Prognosen zu verbessern.
    • Cloud-Computing: Ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen und IT-Anwendungen über das Internet zu nutzen, anstatt sie selbst zu hosten.
  • Wie funktioniert ein ERP-System?

    Ein ERP-System ist eine Art von Software, die verwendet wird, um verschiedene Geschäftsprozesse in einem Unternehmen zu verwalten. Es besteht normalerweise aus mehreren Modulen, die für spezielle Geschäftsprozesse verantwortlich sind. Jedes Modul erfasst und verarbeitet spezifische (Echtzeit-)Daten, die in anderen Modulen oder Abteilungen verwendet werden, um bessere Entscheidungen zu treffen und Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten z.B.:

    • Finanzbuchhaltung
    • Produktionsplanung
    • Lagerverwaltung
    • Kundenbeziehungsmanagement
    • Personalwesen

    Mit ERP-Systemen lassen sich Prozesse vereinfachen und besser synchronisieren, koordinieren oder automatisieren. 

  • Wie funktioniert ein CRM-System?

    Mit einem CRM-System kann ein Unternehmen Kundenbeziehungen verwalten und verbessern. Denn Unternehmen können in einer zentralen Datenbank Informationen über Kunden sammeln, speichern und ihr Verhalten analysieren z.B.:

    • Kontaktverwaltung
    • Verkaufsverwaltung
    • Marketing Automatisierung
    • Kundenservice-Management

    Ein CRM-System ermöglicht es Unternehmen, eine umfassende Sicht auf ihre Beziehungen zu Kunden zu erhalten und datenbasiert bessere Entscheidungen zu treffen.

  • Wie führt man ein DMS in einem Unternehmen ein?

    Ein Dokumentenmanagement-System wird verwendet, um Unternehmensdokumente zu verwalten, zu speichern und zu teilen. Eine erfolgreiche Einführung eines DMS in einem Unternehmen erfordert einige Schritte:

    • Bedarfsanalyse
    • Auswahl des richtigen Systems
    • Vorbereitung der Daten
    • Implementierung
    • Schulung der Benutzer
    • Überwachung und Optimierung

    Es ist wichtig zu beachten, dass die erfolgreiche Einführung eines DMS ein fortlaufender Prozess ist und von allen Beteiligten im Unternehmen aktiv mitgetragen werden muss.

  • Wie funktioniert eine BPM-Software?

    Eine Business Process Management Software ermöglicht es Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren, zu überwachen und kostenoptimal zu gestalten.

    Prozesse werden mit Hilfe von BPM-Software visuell dargestellt und Regeln zum Standardisieren von Abläufen festgelegt. Außerdem kann mit Hilfe von BPM-Software die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Unternehmens verbessert werden.

    Ein wichtiger Bestandteil einer BPM-Software ist ein Workflow-Management-System. Damit können Aufgaben und Genehmigungen automatisch an die richtigen Personen weitergeleitet werden. Manche BPM-Systeme bieten auch Funktionen wie:

    • Dokumentenmanagement
    • Prozessanalyse und -berichterstattung
    • Integrationsmöglichkeiten mit anderen Systemen
  • Wie funktionieren AI und ML-Technologien?

    Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (ML) sind Technologien, durch die von Computern intelligente Aufgaben durchgeführt werden können, die normalerweise von Menschen erledigt werden.

    Artificial Intelligence bzw. Künstliche Intelligenz ist der allgemeine Begriff für die Schaffung von intelligenten Systemen, die menschenähnliche Fähigkeiten besitzen z.B.:

    • Verarbeitung von natürlicher Sprache
    • Erkennen von Mustern
    • Entscheidungsfindung

    Machine Learning ist ein Teilgebiet von AI, bei dem es darum geht, Computern beizubringen, bestimmte Aufgaben auszuführen, ohne ausdrücklich dafür programmiert zu werden. Dafür verarbeiten Computer große Mengen an Trainings-Daten und identifizieren darin Muster und Trends. So kann ein ML-Modell erstellt werden, das in der Lage ist, ähnliche Probleme in Zukunft automatisch zu lösen.


    Einsatzgebiete von Artificial Intelligence und Machine Learning sind z.B.: 

    • Sprach- und Bilderkennung
    • medizinischen Diagnose-Systeme
    • Autonome Fahrzeuge
    • Robotik
  • Was ist Cloud Computing?

    Mittels Cloud Computing können IT-Ressourcen, wie insbesondere Rechenleistung, Speicherplatz und Anwendungen, über das Internet genutzt werden. Statt Ressourcen und Anwendungen auf lokalen Computern oder Servern zu haben, werden sie über das Internet auf Remote-Servern, die sogenannten "Cloud-Server", bereitgestellt und genutzt.

    Cloud Computing ermöglicht es Unternehmen und Anwendern, IT-Ressourcen flexibel und nach Bedarf zu nutzen, anstatt sie selbst bereitzustellen und zu verwalten.


    Arten von Cloud-Diensten:

    • Software-as-a-Service (SaaS)
    • Infrastruktur-as-a-Service (IaaS)
    • Plattform-as-a-Service (PaaS)

    Arten von Cloud-Umgebungen:

    • Public Cloud
    • Private Cloud
    • Hybrid Cloud

    Cloud Computing hat viele Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Ressourcen schnell und einfach zu skalieren, Kosteneinsparungen durch die Vermeidung von Anschaffungskosten für Hardware und die Möglichkeit, von überall auf die Ressourcen zugreifen zu können.

Digital-gestützte Geschäftsprozesse tragen etwa im produzierenden Gewerbe und Handwerk dazu bei, Produktions- und Materialkosten durch bessere Ressourcenplanung einzusparen. Dienstleister können die Vorteile der Digitalisierung nutzen, indem sie Zeit und Kosten bei administrativen oder sich wiederholenden Tätigkeiten einsparen. Wer digital-basierte Tools verwendet, um Geschäftsabläufe und Prozesse sicherer und kundenfreundlicher zu gestalten, steigert seine Wettbewerbsfähigkeit und schont darüber hinaus noch Ressourcen.


Die Unternehmenskultur verändert sich ebenso durch zusehends digitalere und vernetztere Geschäftsbereiche. Dies erfordert digitale Leadership-Skills von Unternehmer:innen und Führungskräften. Wo sinnvoll und möglich, sollte in Zukunft auf räumlich flexible, innovative Wege der Zusammenarbeit unternehmensintern und mit Geschäftspartnern gesetzt werden - Stichwort: New Work, Collaboration Tools, Plattform-Systeme und Communities.


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